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Rückblick vom wissenschaftlichen Standpunkt

Heutzutage ist die Musik unumgänglich in unserem Alltag. Wir hören Musik, wenn wir ausruhen, üben, arbeiten. Ja sogar auch dann, wenn wir das nicht bewusst wollen. Schon die Griechen hielten die Musik und musikalische Erziehung für wichtig, denn wie Platon sagt:,,Ist die Musikerziehung nicht deshalb so kraftvoll, weil die Harmonie und der Rhythmus in die Tiefe der Seele eindringen und auf den stärksten Einfluss ausüben, indem sie elde Haltung einbringen und somit einen edlen Menschen schaffen?“ (Platon, Protagoras).

Die Musik als allanwesend in unserem Umfeld hat eine starke Wirkung auf die Schaffung neuronischer Verbindungen bei Kindern und die Bildung von Verhaltensmustern bei jungen Menschen. In meiner Arbeit im Rahmen des ARTYSH.LAB analysiere ich Ergebnisse der bisherigen Forschungen und wende sie entsprechend der Erfahrung und dem Bedarf für die Gestaltung verschiedener Programme an. Die Umsetzung der bestehenden Projekte beruht auf Beweisen, dass eine entsprechende sensorische Stimulation (egal ob autitiv oder visuell …) sowie eine stabile, fürsorgliche und verantwortungsvolle Beziehung eines Erwachsenen zum Aufbau der Gehirnarchitektur des Babys verhelfen, die eine feste Grundlage für eine qualitätsvolle weitere Persönlichkeitsentwicklung schafft.

Das Gehirn besteht aus Millionen von Nervenzellen – Neuronen. Die Neuronen sind miteinander mit elektrochemischen Verknüpfungen, den so genannten Synapsen, verbunden. Im Entstehungsprozess der Synapsen sind die ersten Lebensjahre sehr wichtig, denn dann werden jede Sekunde rund 700 neue Synapse gebildet. Die Synapsen werden durch Interaktion der Gene, des Umfelds und der Erfahrung des Babys gebildet, und vor allem durch Interaktion mit erwachsenen Personen, die für das Baby wichtig sind. Die Herstellung der Synapsen ist ein dynamischer Prozess, die Erfahrungen stellen eine Konnektivität im Gehirn her und eine Wiederholung dieser Erfahrung verstärkt das, was bereit hergestellt ist.

Diverse Forschungen haben gezeigt, dass das Bewusstsein über die Musik von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung der Sprache des Babys ist (Deutch 2010).  Ebenso sind viele Autoren der Ansicht, dass es für die Entwicklung der autitiven und kognitiven Fähigkeiten wichtig ist. Aus persönlicher Erfahrung, die Wissenschaft bestätigt das auch, wenn man seinem Kind singt, dabei auch mit ihm tanzt und spielt, wird man erreichen, dass es sich im erwachsenen Alter an die schönen Augenblicke aus der Kindheit erinnern wird. Wir alle erinnern uns an die Lieder, die uns unsere Mütter und Omas gesungen haben, und wenn wir uns daran entsinnen, ist das ein einmaliges Gefühl, nicht wahr?

Für mich ist das schon ein ausreichender Beweis, dass die Musik, die wir hören, entsprechende Emotionen hervorruft, verschiedene Gedankengänge anregt, und damit in Zusammenhang auch passende Aktionen. Deshalb halte ich es für wichtig, dass man den Charakter und die Art der Musik gewissenhaft auswählt, die uns verwöhnen wird und mit deren Aktivitäten wir.

Dr Milica Aleksić